H5: Studentisches Ehrenamt fördern

Die Gruppenvorsitzendenkonferenz möge beschließen:

Der Ring Christlich Demokratischer Studenten (RCDS) fordert:

1. Studentisches Ehrenamt soll verstärkt gefördert werden.

2. Ein Ehrenamt, während des Studiums soll in die Gründe für die Förderung
   über die Förderungshöchstdauer hinaus in §15 Abs. 3 BAföG aufgenommen
   werden.

3. Die Kultusministerkonferenz soll darauf hinwirken, dass studentische
   Ehrenämter stärker bei der Berechnung der Prüfungsfristen berücksichtigt
   werden. Einerseits sollen Ehrenämter grundsätzlich bei der Berechnung der
   Prüfungsfristen als Freisemester berücksichtigungsfähig sein. Andererseits
   soll dies in größerem Umfang als derzeit möglich sein, sodass nicht nur
   abschließend aufgezählte Einzelehrenämter berücksichtigungsfähig sind.

Begründung:

Unsere Gesellschaft lebt von ehrenamtlichem Engagement in Vereinen, besonders
aber auch bei der freiwilligen Feuerwehr und im Rettungsdienst.[1] Während dem
Studium kann ein Ehrenamt sowohl für die späteren Jobchancen hilfreich sein als
auch einen Ausgleich zum Studienalltag schaffen und der Gesellschaft etwas
zurückgeben. Darüber hinaus kann sich “Freiwilligenarbeit positiv auf die
kognitive Funktion der Freiwilligen“[2] auswirken.

Bei der Entscheidung, sich ehrenamtlich zu engagieren, sollten die finanziellen
Mittel einer Person keine Rolle spielen, insbesondere muss dies auch für
Studenten gelten. Besonders für Studenten aus einkommensschwachen Haushalten
fällt es daher schwer, sich für das ehrenamtliche Engagement und den damit
verbundenen Zeitaufwand zu entscheiden. Durch die Möglichkeit, die
Förderhöchstdauer des BAföG zu verlängern, wäre eine gewisse Sicherheit gegeben.

Zudem sollte auch das Einhalten der Regelstudienzeit nicht durch ehrenamtliches
Engagement, welches zum Teil zeitaufwändig sein kann, gefährdet werden.

Das Engagement in den gesetzlichen vorgesehenen Gremien der Hochschulen, sowie
in Gemeinderat, Bezirksbeirat und Ortschaftsrat wird beispielsweise im LHG
Baden-Württemberg berücksichtigt[3], darüberhinausgehendes gesellschaftliches
Engagement findet jedoch keine Anwendung. Aufgrund der Relevanz des Ehrenamtes
sollte auch Engagement außerhalb gewählter Gremien berücksichtigt werden.

[1]https://www.bmi.bund.de/DE/themen/heimat-integration/buergerschaftliches-
engagement/bedeutung-engagement/engagement-node.html

[2]https://www.dovepress.com/does-voluntary-work-contribute-to-cognitive-
performance--an-internatio-peer-reviewed-fulltext-article-JMDH

[3] § 32 Abs. 6 Landeshochschulgesetz Baden-Württemberg