Ä1 zu H11: Potentiale des Hochschulsports stärker nutzen!

Adressaten: BMFTR, BMG, Hochschulrektorenkonferenz

Der RCDS fordert BMBF, BMG und HRK auf, bis Q4/2026 ein Bundesprogramm „Sozialverträglicher Hochschulsport“ aufzulegen und zu steuern. Ziel ist die nachweisliche Senkung durchschnittlicher Grund- und Kursgebühren um ≥ 20 % bei gleicher Angebotsbreite. Das Programm umfasst:

1. Modellförderlinie Gebührenentlastung: Matching-Funds für Hochschulen, die Gebühren senken; Zuwendung gegen Kriterienkatalog (Transparenz, Sozialfonds, Angebotserhalt).

2. Integration in Präventionsförderung (§ 20 SGB V): Anerkennung ausgewählter Hochschulsport-Kurse als Präventionskurse; Rahmenvereinbarung BMBF–GKV-Spitzenverband bis Q2/2026; Erstattung an Hochschulsporteinrichtungen per pauschaliertem Satz.

Wir erneuern unsere Kritik am Gebührenmodell des Hochschulsports. Das BMFTR und
die Hochschulrektorenkonferenz sollen sich deshalb jetzt konkret dafür
einsetzen, neue Finanzierungsmodelle aufgrund der neuen Förderprogramme
auszuprobieren. Insbesondere Synergieeffekte wie „Cross-Subsidizing“ sollen
stärker genutzt und von der Politik unterstützt werden.

3. Evaluation & Benchmarking: HRK richtet bis Q2/2026 einen „Hochschulsport-Gebührenmonitor“ (jährlicher Bericht, offene Daten) ein; DZHW/CHE-Evaluation der Pilotstandorte ab WS 2026/27.
   Der RCDS-Bundesverband unter Einbindung interessierter Gruppen/Landesverbände erstellt bis Q1/2026 einen Best-Practice-Leitfaden (Kooperationen mit Krankenkassen, kommunalen Betrieben, Sport-Startups) und unterstützt Gruppen bei Anträgen

Wie in der Vergangenheit ist der Hochschulsport ein wichtiger Bestandteil eines
gesunden Studienlebens. Nichtsdestotrotz steigen an vielen Universitäten die
Preise für den Hochschulsport auf Grund diverser Umstände wie Inflation und
steigender Energiekosten an.

Dies sehen wir als Gefahr für besagten gesunden Studienalltag. Daher fordern wir
nicht nur wie in der Vergangenheit den Erhalt und Ausbau des Hochschulsports,
sondern auch proaktiv das Ausprobieren neuer Finanzierungsmethoden. Damit bleibt
der Hochschulsport sozialverträglich.

Konkret geht es dabei zum Beispiel um „Cross-Subsidizing“ Projekte, bei denen
Unternehmen im Gegenzug für Sponsoring zum Beispiel neue Wearables Produkte
direkt beim Hochschulsport testen können.

Hierfür mangelt es bisher aber an großen Initiativen und an passenden Anreizen.
Daher fordern wir vom BMFTR, konkrete Anreize zu setzen, um solche und/oder
ähnliche Modelle in die Tat umzusetzen.

Der Hochschulsport muss sozialverträglich und kostengünstig bleiben, und das
Geld dafür kann nicht immer nur von den Ländern oder vom Bund kommen.

Im gleichen Atemzug fordern wir deshalb auch die Hochschulrektorenkonferenz auf,
sich hierbei aktiv zu beteiligen und dies zu unterstützen.

Der RCDS Bundesverband – vertreten durch den Bundesvorstand – soll engagierte
Gruppen zudem dabei bestmöglich unterstützen, damit es auch morgen einen (noch
breiteren) Hochschulsport gibt.

So können Hochschulen nicht nur Studierenden günstige Sportangebote erhalten, sondern zugleich als Reallabore für innovative Kooperationen zwischen Wissenschaft, Gesundheit und Wirtschaft wirken.