| Veranstaltung: | RCDS |
|---|---|
| Antragsteller*in: | BFA Internationales (dort beschlossen am: 25.10.2025) |
| Status: | Eingereicht |
| Verfahrensvorschlag: | Abstimmung (Angenommen) |
| Angelegt: | 29.09.2025, 13:43 |
H13: Aufbau einer EU-weiten Datenbank für Bildungsabschlüsse aller Unionsbürger
Antragstext
Der RCDS-Bundesverband fordert die Europäische Kommission auf, eine zentrale,
europaweite Datenbank für Bildungsabschlüsse einzurichten. Dort sollen
allgemeinbildende Schulabschlüsse, Hochschulabschlüsse, berufliche Abschlüsse
sowie staatlich anerkannte Fortbildungen aller Unionsbürgerinnen und
Unionsbürger erfasst werden. Nationale Bildungsinstitutionen sollen verpflichtet
werden, die Abschlüsse unmittelbar nach ihrer offiziellen Verleihung
einzutragen.
Begründung
Die zunehmende Mobilität von Studenten und Fachkräften innerhalb der
Europäischen Union erfordert verlässliche, transparente und schnell zugängliche
Informationen über Bildungsabschlüsse der Unionsbürger. Derzeit existieren weder
einheitliche Standards noch eine zentrale Möglichkeit, die Echtheit von
Abschlüssen grenzübergreifend in den Mitgliedsstatten zu überprüfen.
Eine europaweite Datenbank für Bildungsabschlüsse bietet mehrere entscheidende
Vorteile:
Mehr Transparenz und Vergleichbarkeit: Arbeitgeber, Bildungseinrichtungen
und Studierende können Abschlüsse leichter einordnen, wodurch die
grenzüberschreitende Mobilität erleichtert wird. Insbesondere im
berufsbildenden Bereich ist dies durch viele nationale Ausbildungsmodelle
ein großer Vorteil.
Bekämpfung von Missbrauch: Gefälschte Zeugnisse und unrechtmäßig erworbene
Abschlüsse können gezielt identifiziert und bekämpft werden. Dies ist
möglich, da diese Datenbank nur durch offizielle staatliche Stellen
befüllt werden darf.
Validierung für Arbeitgeber: Unternehmen und Institutionen erhalten ein
zuverlässiges Instrument, um die Echtheit von Bildungsabschlüssen schnell
und unkompliziert zu prüfen.
Durch die direkte Anbindung nationaler Bildungsinstitutionen wird die Datenbank
stets aktuell gehalten und stellt somit eine dauerhafte, verlässliche Quelle
dar. Langfristig stärkt dieses Instrument das Vertrauen in die europäischen
Bildungssysteme und fördert die faire Mobilität innerhalb der EU.
Zu berücksichtigen ist außerdem, dass der europäische Bildungsraum (European
Education Area) bis 2025 weiter gestärkt werden soll. Dieser Vorstoß für eine
EU-weite Datenbank für Bildungsabschlüsse könnte daran nahtlos anknüpfen.
Darüber hinaus haben Digitalisierungsvorhaben für die Europäische Option
Priorität. Eine solche digitale Datenbank wäre eine hervorragende Möglichkeit,
Bildungsabschlüsse zu digitalisieren und einfache Verifizierungsverfahren für
Arbeitgeber oder Universitäten zu implementieren. Beispiele für andere
Digitalisierungsvorhaben der EU sind die European Digital Identity und die EUDI
Wallet. Eine einheitliche Datenbank von Bildungsabschlüssen innerhalb der
Europäischen Union würde zudem die Wettbewerbsfähigkeit sowie die
Arbeitnehmerfreizügigkeit fördern, da Talente so einfacher innerhalb der EU
arbeiten und studieren könnten. Somit würden sich ebenfalls
Anerkennungsverfahren signifikant verkürzen lassen.
Ebenfalls ist es von Bedeutung diese Datenbank konform mit den europäischen
Datenschutzstandards zu entwerfen. Hierbei sind zwei Aspekte besonders zu
beachten:
Datenschutzkonformität:
Die geplante Datenbank wird in strikter Übereinstimmung mit den
europäischen Datenschutzbestimmungen entwickelt. Erfasst werden
ausschließlich solche Bildungsabschlüsse, die von staatlich anerkannten
Institutionen offiziell vergeben wurden. Damit ist die Verarbeitung klar
zweckgebunden und folgt den Prinzipien der Datenminimierung nach der
Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO). Der Zugriff auf die Datenbank erfolgt
ausschließlich durch berechtigte Stellen wie Arbeitgeber oder
Universitäten und dient ausschließlich dem Zweck der Echtheitsprüfung.
Missbrauchsprävention:
Um den Missbrauch gespeicherter Daten auszuschließen, wird ein
mehrstufiges Zugriffs- und Authentifizierungssystem implementiert. Jede
Abfrage wird protokolliert und kann im Falle von Unregelmäßigkeiten
überprüft werden. Durch technische Maßnahmen wie Ende-zu-Ende-
Verschlüsselung sowie ein differenziertes Rollen- und Rechtemanagement
wird sichergestellt, dass nur die für den jeweiligen Anwendungsfall
notwendigen Daten eingesehen werden können. Auf diese Weise wird ein
Höchstmaß an Datensicherheit und Transparenz gewährleistet.
