Veranstaltung: | RCDS |
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Antragsteller*in: | RCDS-Bundesvorstand & BFA Internationales (dort beschlossen am: 26.04.2025) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 17.04.2025, 10:55 |
H7: Bessere Förderung bilingualer Studiengänge in Europa und europäischer Auslandsaufenthalte
Antragstext
Die Gruppenvorsitzendenkonferenz möge beschließen:
Der Ring Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS) fordert das
Bundesministerium für Bildung und Forschung und die Studienstiftung des
Deutschen Volkes auf, die Beziehungen und gemeinsame Projekte mit unseren
Europäischen Partnern, insbesondere Frankreich und Polen zu intensivieren.
Konkret sollen bilinguale Studiengänge stärker vom Bund gefördert werden und
Stipendien, wie z.B. „Metropolen in Mittel-, Südosteuropa- und Osteuropa[1]" der
Studienstiftung und Programme wie das “Dioscuri-Programm[2] der Max-Planck-
Gesellschaft ausgebaut und wo - wie u.a. bei Frankreich und den Benelux-Staaten
noch nicht vorhanden – eingeführt werden.
Weiter soll die „European Universities Initiative[3]finanziell weiter ausgebaut
und auch speziell duale Studiengänge in den Blick genommen werden, um allen
Studierenden die Möglichkeit zu geben, sich stärker europäisch zu vernetzen.
[1] Metropolen in Mittel-, Südosteuropa- und Osteuropa | Studienstiftung des
deutschen Volkes. (n.d.). Studienstiftung Des Deutschen Volkes.
https://www.studienstiftung.de/stipendienprogramme/metropolen-in-mittel-
suedosteuropa-und-osteuropa .
[2] Dioscuri-Programm. (n.d.). https://www.mpg.de/internationales/dioscuri-
programm .
[3] European Universities initiative: report highlights success, outcomes and
transformational potential. (2025, January 24). European Education Area.
https://education.ec.europa.eu/news/european-universities-initiative-final-
report-published .
Begründung
In den vergangenen Jahren ist Forschung zunehmend internationaler geworden. Dies
ist sowohl für den Zusammenhalt zwischen den Studierenden verschiedener Länder
als auch für die Forschung von entscheidender Bedeutung. Gerade unsere besten
Nachwuchswissenschaftler, die zum Beispiel von der Studienstiftung gefördert
werden, werden im Studium oftmals entscheidend durch Auslandsaufenthalte
geprägt.
In der Vergangenheit war dies oft transatlantisch angelegt. Allein die
Studienstiftung fördert mit dem „McCloy-Stipendienprogramm[1]und dem „ERP-
Stipendienprogramm[2]Studium bzw. Promotion an US-Eliteeinrichtung. Gleichzeitig
gibt es zwar mit dem „Metropolen in Mittel-, Südosteuropa- und Osteuropa-
Stipendium“ durchaus Alternativen, jedoch nicht für ganz Europa und nur für
einen einjährigen Auslandsaufenthalts[3].
Jedoch ist es in der aktuellen Weltlage unerlässlich, dass wissenschaftliches
Spitzenpersonal für Europa gewonnen wird und Interesse geweckt wird, hier zu
bleiben. Um sich dementsprechend direkt in Richtung Europa zu orientieren, ist
ein für alle Studierenden offenes Stipendium für Masterstudiengänge und
Promotionen an Europäischen Universitäten unerlässlich, damit teuer ausgebildete
Fachkräfte nicht ins Ausland abwandern, sondern hier in Europa bleiben. Dies
fördert die Wissenschaft hier in Europa, der Zugang zu besserer Forschung stärkt
die europäische Wirtschaft und exzellente Forscher bieten dann in Zukunft für
die nächste Generation von Studierenden spannende Vorlesungen an den
Universitäten an, was uns dann wiederum auch für internationale Studierende und
Forscher sowie internationale Unternehmen attraktiver macht.
Für den gleichen Zweck ist es ebenso entscheidend, auch Europäische Forschung
massiv zu stärken, um in den heutigen Zeiten des massiven wissenschaftlichen
Wettbewerbs gemeinsam als Europa Schritt zu halten und gemeinsame Strukturen zu
etablieren. Das „Dioscuri-Programm“ der Max-Planck-Gesellschaft, dessen
erklärter Zweck es ist, „international konkurrenzfähige Forschungsgruppen in
Mittel- und Osteuropa ein[zu]richten[4]”, leistet dazu einen entscheidenden
Beitrag. Um mehr der global gefragtesten Forscherinnen und Forscher in Europa zu
halten und hier Forschung auf dem Niveau internationaler Innovation weiter und
stärker zu betreiben, ist eine Ausweitung der finanziellen Mittel zwingend
erforderlich.
Hier bietet es sich in der aktuellen Weltlage stark an, mit den Staaten des
Weimarer Dreiecks zu beginnen. Frankreich und Polen sind aktuell bereits unsere
wichtigsten europäischen Partner in Forschung und Entwicklung, gerade Präsident
Macron ist in der Vergangenheit oft als Vorreiter aufgetreten, sei es beim
Aachener Vertrag 2019[5] oder bei seiner Initiative 2017, Europäische
Universitäten zu gründen[6]. Hier kann entsprechend schnell und bürokratiearm
angesetzt werden, um gemeinsame Angebote wie die „PIONEER-Alliance[7]“
flächendeckend auszubauen. Da im Aachener Vertrag aber auch speziell die
Wichtigkeit dualer Studiengänge betont werden, ist auch hier eine stärkere
Förderung geboten.
Insgesamt hat die Europäische Union hier insbesondere mit der „European
Universities Alliance[8]“ schon viel erreicht. Etwa die Hälfte der Studierenden
in Europa sind schon Teil einer Europäischen Hochschulallianz. Aber die heutige
Weltlage macht es zwingend erforderlich, dass diese Zahl sich schnell in
Richtung 100 Prozent bewegt, sei es, um Joint Degrees weiter zu etablieren als
auch für Studierende den Einstieg im Europäischen Arbeitsmarkt in den EU-
Mitgliedsländern weiter zu vereinfachen.
Darüber hinaus ist es entscheidend, einen Beitrag zu unserer
Sicherheitsarchitektur bzw. strategischer Autonomie zu leisten und um in Zeiten
des demografischen Wandels diesem weiter entgegenzuwirken.
Zudem ist es in Zeiten, in denen die Europäische Kooperation immer stärker,
sowohl von außen wie von innen, unter Druck steht, Zusammenhalt durch Bildung zu
fördern. Bilinguale Studiengänge mit mehreren Abschlüssen sind dafür ideal,
jedoch teuer und aufwendig. Hier ist es entscheidend, dass der Bund mehr
finanzielle Mittel bereitstellt, um die Europäische Kooperation auch der
aktuellen und zukünftigen Studierenden zu fördern, um eine europäische
Generation neuer Akademiker auszubilden.
[1] McCloy-Stipendienprogramm | Studienstiftung des deutschen Volkes. (n.d.).
Studienstiftung Des Deutschen Volkes. https://www.studienstiftung.de/mccloy .
[2] ERP-Stipendienprogramm | Studienstiftung des deutschen Volkes. (n.d.).
Studienstiftung Des Deutschen Volkes. https://www.studienstiftung.de/erp .
[3] Metropolen in Mittel-, Südosteuropa- und Osteuropa | Studienstiftung des
deutschen Volkes. (n.d.). Studienstiftung Des Deutschen Volkes.
https://www.studienstiftung.de/stipendienprogramme/metropolen-in-mittel-
suedosteuropa-und-osteuropa .
[4] Dioscuri-Programm. (n.d.). https://www.mpg.de/internationales/dioscuri-
programm .
[5] Bildung, B. F. P. (2024, March 20). Aachener Vertrag zwischen Deutschland
und Frankreich geschlossen. bpb.de. https://www.bpb.de/kurz-knapp/hintergrund-
aktuell/284382/aachener-vertrag-zwischen-deutschland-und-frankreich-geschlossen/
.
[6] European Neighbours Initiative (ENI). (2025, March 30). https://www.th-
wildau.de/hochschule/zentrale-einrichtungen/zentrum-fuer-internationale-
angelegenheiten/international-office/european-neighbours-initiative-eni?u .
[7] Hvizdák, M. (2025, March 5). Home - PIONEER alliance. PIONEER Alliance.
https://pioneer-alliance.eu/ .
[8] European Universities initiative: report highlights success, outcomes and
transformational potential. (2025, January 24). European Education Area.
https://education.ec.europa.eu/news/european-universities-initiative-final-
report-published
Änderungsanträge
- Ä1 (Niklas Nottebom (LV NRW), Eingereicht)