| Veranstaltung: | RCDS |
|---|---|
| Antragsteller*in: | LV Niedersachsen (dort beschlossen am: 25.10.2025) |
| Status: | Eingereicht |
| Angelegt: | 29.09.2025, 14:08 |
H17: Faire Vergütung und Krankheitsregelung im Pharmazeutischen Praktischen Jahr
Antragstext
Der Ring Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS) fordert die CDU/CSU-
Bundestagsfraktion auf, eine Gesetzesinitiative einzubringen, die
bundeseinheitliche Standards für das Pharmazeutische Praktische
Jahr (PJ) festlegt:
1. Vergütung: Die monatliche Vergütung muss mindestens 200 € über dem geltenden
BAföG-
Höchstsatz liegen, um die Lebenshaltungskosten realistisch abzudecken.
2. Krankheitsregelung: Die Anwesenheitspflicht im PJ soll auf 85 % festgelegt
werden. Krankheits-
und Fehlzeiten innerhalb dieses Rahmens dürfen nicht dazu führen, dass ein
Student sein
Praktikum verlängern oder sein Staatsexamen verschieben muss.
Begründung
Das Pharmazeutische Praktische Jahr ist keine studentische Nebentätigkeit,
sondern ein Vollzeitdienst mit hoher Verantwortung. Ein Student der Pharmazie
hat zu diesem Zeitpunkt bereits das Universitätsstudium abgeschlossen und
arbeitet in Apotheken, Krankenhäusern oder in der Industrie
vollwertig mit.
Die bisherige Vergütung liegt bei rund 1.000 € im Monat und damit nur knapp
oberhalb des BAföG-Höchstsatzes. Das ist angesichts der Belastung und
Verantwortung völlig unzureichend.
Eine Anhebung auf mindestens 200 € über den BAföG-Höchstsatz ist zwingend
notwendig, da:
• Studenten im PJ nicht mehr von subventionierten Studententarifen profitieren
(z. B.
Deutschlandticket, Wohnheimplätze, vergünstigte Mensapreise).
• Fahrtkosten zum PJ-Einsatzort nicht gesondert bezuschusst werden, obwohl viele
Praktikumsstellen außerhalb der Universitätsstädte liegen.
• Die fachlichen Anforderungen im PJ sind enorm: Von der Prüfung ärztlicher
Verschreibungen über
die Herstellung von Rezepturen bis zur Beratung von Patienten und Ärzten
übernehmen
angehenden Apothekern schon hier große Verantwortung.
• Die Forderung nach einer höheren Vergütung entspricht dem Leistungsprinzip:
Wer
Verantwortung trägt und täglich in der Versorgung mitwirkt, muss auch fair
entlohnt werden.
Darüber hinaus ist die jetzige Regelung zu Krankheitszeiten unzumutbar. Wer
krank wird, muss die versäumte Zeit hinten anhängen – selbst wenn es sich nur um
wenige Tage handelt. Das führt dazu, dass sich die Vorbereitung auf das
Staatsexamen massiv verkürzt oder sogar verschoben wird. Eine klare 85 %-
Regelung schafft Planungssicherheit, verhindert unnötige Belastungen und stellt
zugleich sicher, dass die Ausbildung ordnungsgemäß absolviert wird.
Mit dieser Reform stärken wir die Attraktivität des Pharmazieberufes, sorgen für
faire Bedingungen im Praktischen Jahr und bekennen uns zu Leistung und
Verantwortung.
Quellen:
• PJ-Ratgeber des BPhD
Der Ratgeber beschreibt u. a. Arbeitsvertrag, Vergütung, Rechte und Pflichten im
Praktischen
Jahr:
https://www.bphd.de/wp-content/uploads/2023/03/PJ-Ratgeber-06032023.pdf BPhD
• Pharmazeutische Zeitung – Forderung zu besseren Bedingungen im PJ
Ein Artikel, der konkret kritisiert, dass viele PhiP sich ausgebeutet fühlen und
fordert, dass
Krankheitstage berücksichtigt werden dürfen etc:
https://www.pharmazeutische-zeitung.de/von-einer-guten-ausbildung-haben-beide-
seiten-
etwas-142768/ Pharmazeutische Zeitung
• BPhD-Positionspapier PJ
Das Positionspapier des BPhD fordert u. a. eine angemessene Vergütung für das
Praktische Jahr:
https://www.gelbe-liste.de/apotheke/bphd-positionspapier-pj Gelbe Liste
• BAföG-Höchstsatz 2023/24
Der Höchstsatz für BAföG mit 992 Euro wird auf der offiziellen Seite
dargestellt:
https://www.xn--bafg-7qa.de/bafoeg/de/das-bafoeg-alle-infos-auf-einen-
blick/_documents/bafoeg-auch-ohne-deutschen-pass.html Bafg
