| Veranstaltung: | RCDS |
|---|---|
| Antragsteller*in: | BFA Internationales (dort beschlossen am: 25.10.2025) |
| Status: | Eingereicht |
| Verfahrensvorschlag: | Abstimmung (Angenommen) |
| Angelegt: | 29.09.2025, 14:11 |
H16: Internationale Sicherheitskooperationen – Einbindung deutscher Hochschulen in NATO-, EU- und transatlantische Forschungsnetzwerke
Antragstext
Die Bundesdelegiertenversammlung möge beschließen, dass deutsche Hochschulen
systematisch in internationale Forschungsnetzwerke eingebunden werden, um die
sicherheits- und verteidigungsrelevante Forschung zu stärken.
Konkret sollen:
Förderprogramme für Kooperationen: Hochschulen sollen gezielt Mittel für
NATO-, EU- und transatlantische Forschungsprojekte erhalten – insbesondere
in Cyber Security, Resilienz, Drohnentechnologie und hybriden Bedrohungen.
Netzwerkbildung: Aufbau langfristiger Partnerschaften mit europäischen und
nordamerikanischen Universitäten sowie Austauschprogramme für Studenten
und Wissenschaftler.
Strategische Verankerung: Internationale Projekte sollen fester
Bestandteil von Forschungsstrategien und Fakultätsprofilen werden.
Lehrangebote zur transnationalen Sicherheitsforschung sind einzurichten.
Grenzüberschreitende Innovation: Förderung von Dual-Use-Projekten sowie
gemeinsame Publikationen und Projekte mit internationalen Partnern zur
Stärkung der Sichtbarkeit deutscher Forschung.
Koordinierung und Evaluierung: Einrichtung einer zentralen Stelle für
internationale Sicherheitsforschung mit regelmäßiger Bewertung von
Ergebnissen, Publikationen und Nachwuchsförderung.
Die Bundesdelegiertenversammlung möge daher fordern, dass das Bundesministerium
für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) gezielt Förderprogramme für
internationale sicherheits- und verteidigungsrelevante Kooperationen auflegt und
das Bundesministerium der Verteidigung (BMVg) den Zugang deutscher Hochschulen
zu NATO- und transatlantischen Forschungsinitiativen erleichtert. Die
Europäische Union soll im Rahmen von Horizon Europe die Einbindung deutscher
Hochschulen in europäische Netzwerke stärken. Hochschulrektorenkonferenz (HRK)
und Hochschulleitungen sollen internationale Kooperationen strategisch
verankern. Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) soll den Austausch in
sicherheitsrelevanten Forschungsfeldern gezielt ausbauen, um Nachwuchs und
Forschung zu fördern.
Begründung
Die sicherheitspolitischen Herausforderungen unserer Zeit erfordern eine
verstärkte internationale Zusammenarbeit. Der russische Angriffskrieg gegen die
Ukraine hat die Notwendigkeit verdeutlicht, die europäische
Sicherheitsarchitektur zu stärken und die technologische Souveränität zu
sichern. Bedrohungen wie Cyberangriffe, hybride Kriegsführung und die
Verbreitung von Massenvernichtungswaffen machen eine enge Kooperation zwischen
NATO, EU und transatlantischen Partnern unerlässlich.
Länder wie die USA, Israel und Südkorea nutzen transnationale
Forschungsnetzwerke intensiv, um Verteidigungstechnologien zu entwickeln.
Deutschland sollte seine Hochschulen in diese Netzwerke einbinden, um Anschluss
nicht zu verlieren und von ihnen zu lernen. Programme wie das NATO Science for
Peace and Security (SPS) bieten bereits Plattformen für solche Kooperationen.
Viele der militärisch relevante Technologien haben zudem einen zivilen Nutzen,
etwa in den Bereichen Drohnentechnologie, Cyber Security und
Satellitenkommunikation. Durch die Förderung von Projekten mit Dual-Use-
Potenzial können Innovationen für die Gesellschaft nutzbar gemacht werden. Das
BMFRT unterstützt deutsche Akteure bereits gezielt im Rahmen des Programms zur
europäischen Innovationsunion.
Studenten und Wissenschaftler profitieren von internationalen
Forschungsprojekten durch praxisnahe Erfahrung, Netzwerkaufbau und
Karrierechancen. Hochschulen werden als Innovations- und Forschungsstandorte
gestärkt. Der DAAD plant beispielsweise ein neues Förderprogramm, um deutsche
Hochschulen bei der Internationalisierung ihrer Strategie- und
Sicherheitsforschung zu unterstützen.
Durch eine Einbindung in NATO- und EU-Netzwerke trägt Deutschland zur
kollektiven Sicherheitsarchitektur bei. Gemeinsame Forschung schafft
Standardisierung, gemeinsame Technologien und Resilienz gegenüber Bedrohungen.
Quellen:
1. NATO Science for Peace and Security Programme: https://www.nato.int/science
2. Europäische Kommission – Generaldirektion Forschung und Innovation:
https://ec.europa.eu/info/departments/research-and-innovation_en
3. Deutscher Akademischer Austauschdienst (DAAD): https://www.daad.de
4. Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF): https://www.bmbf.de
